Daniela Neuschäfer (SPD): Vereinbarkeit von Familie und Hochschule muss konsequent gestärkt werden

MdL Dr. Daniela Neuschäfer(SPD)

Wiesbaden(nh). Die stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Neuschäfer hat eine „konsequente Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Hochschule“ angemahnt. „Noch immer sind die Probleme, Hochschule und Familie beziehungsweise Pflege zu vereinbaren, immens. Vor allem Beschäftigte an Hochschulen wird die Vereinbarkeit oftmals nicht gewährt“, sagte Neuschäfer am Mittwoch in Wiesbaden.

Diese seien aber das Fundament der Hochschule, das für einen reibungslosen Ablauf der Wissensschmiede von großer Bedeutung seien „Eine wesentliche Herausforderung für das wissenschaftliche Personal stellt dabei die Aufgabenüberschneidung im Arbeitsalltag dar, die eine hohe Flexibilität und Selbstorganisation – vor allem angesichts der rasant gewachsenen Studierendenzahlen und Promotionsanforderungen – bedarf. Vielleicht ist es immer noch nicht deutlich genug, dass der demographische Wandel Familienbewusstsein zu einem immer wichtigeren Faktor im Wettbewerb um Studierende und um wissenschaftliches Personal macht. Was für die Wirtschaft gilt, ist für Hochschulen ebenfalls sehr drängend: Der hochqualifizierte Nachwuchs wird angesichts der demografischen Entwicklung in absehbarer Zeit deutlich knapper. Weder Wirtschaft noch Hochschulen werden es sich künftig leisten können, den Wunsch junger Frauen und Männer zu ignorieren, Beruf und Familie zu vereinbaren“, sagte Neuschäfer.
Die Abgeordnete, die sich in ihrer Dissertation mit der Implementierung einer familienfreundlichen Personalpolitik beschäftigt hat, hat die Landesregierung in einer Kleinen Anfrage um Antworten ersucht, welche Anreize und Maßnahmen sie für Studierende und Beschäftigte schaffe, um den Anforderungen der Vereinbarkeit von Hochschule und Beruf, beziehungsweise Familie und Pflege gerecht zur werden. Familienfreundliche Maßnahmen würden in den Hochschulen angestrebt, jedoch nicht durchgängig umgesetzt, so das Fazit der Abgeordneten. Diese Problematik werde in der Antwort des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (Anlage) zu wenig berücksichtigt. Die Rahmenbedingungen müssten verbessert werden, damit die Maßnahmen zur Vereinbarkeit tatsächlich für Beschäftigte an Hochschulen – realisierbar seien.
Vor allem der Anteil von Frauen sinke mit jeder weiteren Qualifikationsstufe mit der Konsequenz, dass wenige Frauen, die einen Hochschulabschluss absolvieren, promovieren oder habilitieren. Dies liege vor allem daran, dass die Phase der Qualifizierung häufig in die Phase von Familiengründung oder Kindererziehung falle und die Vereinbarkeit beider Aufgaben oftmals zum Problem für die Eltern werde.
„Um das Potenzial Hochqualifizierter auszuschöpfen, muss die Vereinbarkeit von Hochschulen und Familie verbessert werden. Nur mit günstigen Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit für Wissenschaftler und ihre Familien an Hochschulen, wie zum Beispiel die Einrichtung von zusätzlichen Telearbeitsplätzen und lebensphasenorientierten Vereinbarkeitsmaßnahmen, wird die Hochschul- und Wissenschaftslandschaft wettbewerbsfähig bleiben. Familienfreundliche Hochschulen sind attraktiv für Studierende, den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch optimierte Rahmenbedingungen können unter anderem die Voraussetzungen für die eigene Wettbewerbsfähigkeit und Exzellenz geschaffen werden“, so die SPD-Abgeordnete.

Kleine Anfrage: Antwort

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