„Speicherkraftwerke müssen wirtschaftlich laufen können“ – Wirtschaftsminister Al-Wazir(Grüne) besucht Kraftwerk Waldeck

Hemfurth(nh). Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat sich für den Bau von Speicherkraftwerken ausgesprochen: „Um eine zuverlässige Versorgung zu gewährleisten, brauchen wir Puffer für die natürlichen Schwankungen von Wind und Sonne. Pumpspeicherkraftwerke sind eine bewährte Technologie für die kurzfristige Kompensation und damit ein zentraler Bestandteil der Energiewende“, sagte der Minister am Dienstag bei einem Besuch des Kraftwerks Waldeck am Edersee. Die beiden Anlagen Waldeck 1 und 2 können die Jahreserzeugung einer mittleren Windkraftanlage speichern und einige Stunden lang den Ausfall von 250 Windrädern kompensieren.

 Damit solche Anlagen wirtschaftlich betrieben werden könnten, müsse das Vorhalten von Leistung vergütet werden, sagte der Minister. Ohne einen solchen  Kapazitätsmarkt würden notwendige Investitionen ausbleiben. Der Waldeck-Betreiber E.ON hat wegen der Situation am Strommarkt den Bau einer zusätzlichen Turbine zurückgestellt. Die 250-Millionen-Euro-Investition hätte die Kapazität des Kraftwerks um etwa die Hälfte erhöht. Verfolgt wird allerdings noch die Erhöhung des Damms, um das Speichervolumen zu vergrößern. Al-Wazir nannte weitere Turbinen wünschenswert: „Die Einspeiseleistung ins Netz könnte dadurch nochmals deutlich erhöht werden.“„Pumpspeicherkraftwerke sind derzeit die einzige großtechnisch verfügbare und seit Jahrzehnten bewährte Stromspeichertechnologie“, erklärte Prof. Dr. Dominik Godde, Director Hydro Fleet Germany, E.ON Kraftwerke GmbH. „Sie können innerhalb weniger Sekunden notwendige Regelenergie bereitstellen und damit das Energienetz stabilisieren, um Stromausfälle zu vermeiden. Aufgrund ihrer Schnelligkeit, Flexibilität und Speicherfähigkeit stellen sie so einen idealen Partner der anderen Erneuerbaren Energien Wind und Sonne dar und ermöglichen ihre Integration in die Energieversorgung. Mit der jüngsten Investition von über 5 Mio. Euro in die Vergrößerung des Oberbeckens des Pumpspeicherkraftwerks Waldeck 2 leistet E.ON einen weiteren Beitrag zum Gelingen der Energiewende.“ „Mit dem zunehmenden Ausbau der Photovoltaik und der Windenergienutzung wird die Bedeutung des Pumpspeicherwerks in Waldeck noch zunehmen. E.ON leistet hier einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der beschlossenen Energiewende“, sagte Minister Al-Wazir. Allerdings könnten Pumpkraftwerke nur einen Teil des Speicherproblems lösen können. „In unserem dichtbesiedelten und nur mäßig gebirgigen Land gibt es nicht genug Standorte. Zudem werden wir in Zukunft auch vermehrt Mittel- und Langzeitspeicher benötigen. Deshalb fördert Hessen die Entwicklung alternativer Technologien wie etwa der Umwandlung von Strom in speicherbares Methan.“

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