Für ehrenamtlicher Übersetzer werben – Netzwerk für Toleranz stellt Flyer vor

Dagmar Deutschendorf, Landrat Dr. Reinhard Kubat, Hubertus Hannappel, Ursula Müller, Natalja Schens, Wolfgang Gärtner, Lisa Terörde, Laydia Oswald und Dr. Bernado Fritsche Foto: EDR/od

Korbach. Aktuell leben rund 9.000 ausländische Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, Tendenz steigend. Um diesen den Alltag in ihrer neuen Heimat zu erleichtern, möchte das Netzwerk für Toleranz sie beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen – und dafür einen ehrenamtlichen Übersetzerpool einrichten. Dazu wurde jetzt ein Werbeflyer im Kreishaus vorgestellt.

Ob der Besuch beim Arzt, die Anmeldung der Kinder in der Schule oder Termine bei Behörden: wenn Migranten die deutsche Sprache nicht vollständig beherrschen, begegnen ihnen immer wieder scheinbar unüberwindbare Hürden. Mit seinem Projekt möchte das Netzwerk für Toleranz diese Bürgerinnen und Bürgern unterstützen und einen ehrenamtlichen Übersetzerpool zusammenstellen. Dabei sollen Menschen mit Sprachkompetenzen Migranten beim Deutsch lernen helfen und ihnen Hilfestellungen im Alltag leisten.  

„Ohne die erforderliche Sprachkompetenz können viele Dinge nicht erledigt werden“, so die Koordinatorin des Netzwerks Ursula Müller. „Das erzeugt oft Angst und zieht Schwierigkeiten im Alltag nach sich.“ Mit ihrer Initiative wolle die Arbeitsgruppe dem entgegenwirken. Ziel ist es, einen Datenpool aufzubauen, der von Schulen, Behörden und Einzelpersonen genutzt werden kann. Auch das Jobcenter Waldeck-Frankenberg unterstützt die Initiative: dort werden Informationsveranstaltungen angeboten, um aus dem eigenen Kundenbereich ehrenamtliche Übersetzer zu gewinnen.

Im vorgestellten Flyer sind alle Informationen zu diesem Thema kurz und zielgerichtet zusammengefasst. Erstellt wurde er von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Interkulturelles/interreligiöses Lernen“ Dr. Bernardo Fritzsche, Wolfgang Gärtner und Marlies Spohr. Über die Städte und Gemeinden, bei denen er ausliegt, soll er Menschen mit Fremdsprachenkenntnissen erreichen – und diese dazu animieren, sich im Übersetzerpool registrieren zu lassen. „Ohne Sprachkenntnisse ist es für unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger kaum möglich, sich zurecht zu finden und die Anforderungen des Lebens in der neuen Heimat zu verstehen und zu meistern“, so Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Deshalb brauchen wir Menschen mit Fremdsprachenkenntnissen, Menschen mit Engagement.“ Dies sei ein wichtiger Baustein für eine gelebte Willkommenskultur in Waldeck-Frankenberg.

Das Netzwerk für Toleranz wurde 2013 durch einen Kreistagsbeschluss gegründet. In vier unterschiedlichen Arbeitsgruppen wird zu den Themenbereichen Demokratie- und Toleranzerziehung, Bekämpfung rechtsextremistischer Bestrebungen, Soziale Integration und Interkulturelles/interreligiöses Lernen gearbeitet. Neben der Initiative „Ehrenamtliche Übersetzer“ fördert das Netzwerk darüber hinaus gezielt Vereine, Orte bei der Entwicklung von Angeboten und die Integration von Asylbewerberinnen und -bewerbern in Gemeinschaftsunterkünften.

Weitere Informationen dazu und zum Netzwerk für Toleranz gibt es bei der Koordinatorin Ursula Müller unter E-Mail: ursula.mueller@landkreis-waldeck-frankenberg.de oder Tel.: 05631 – 954 889. Interessierte Menschen, die in den Arbeitsgruppen mitarbeiten möchten, sind herzlich willkommen.

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