DAK-Plakatausstellung “ bunt statt blau“ im Kreiskrankenhaus eröffnet

Oberarzt Dr. Joachim Sander, Oberärztin Dr. Nicole Ludolph von der Inneren Medinzin, Ulrike Ritter, Diakonisches Werk, Sabine Weinreich, DAK-Gesundheit Waldeck-Frankenberg und Kreiskrankenhaus-Geschäftsführer Ralf Schulz Foto: EDR/od

Kreiskrankenhaus zeigt vom 14. bis 18. Juli eine Plakatausstellung gegen Rauschtrinken

Frankenberg(nh). Gegen Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen engagiert sich das Kreiskrankenhaus Frankenberg bereits in dem Präventionsprojekt „Hart am Limit“, kurz HaLT. Nun greift die Klinik das Thema erneut auf und zeigt vom 14. bis 18. Juli in ihren Räumen die Ausstellung „bunt statt blau“ – eine Initiative der DAK-Gesundheit gegen Komasaufen.

 

Bundesweit landen jedes Jahr mehr als 25.000 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) will mit ihrer Präventions-Kampagne „bunt statt blau“ über die Gefahren von Alkohol aufklären – und veranstaltete im Frühjahr 2014 zum fünften Mal einen bundesweiten Plakatwettbewerb gegen Alkoholmissbrauch, an dem sich mehr als 10.000 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren beteiligten.

Neben dieser Aktion engagiert sich das Kreiskrankenhaus aber auch im Präventionsprojekt „HaLT“, dass vom Landkreis Waldeck-Frankenberg und dem Diakonischen Werk gemeinsam mit den Krankenhäusern im Kreis initiiert wird. Dies geschieht im Kreiskrankenhaus Frankenberg bereits am Krankenbett. Wenn Jugendliche nach übermäßigem Alkoholkonsum wieder nüchtern und ansprechbar sind, wird Ihnen – nach Einwilligung der Eltern – ein Beratungsgespräch mit speziell geschulten Fachkräften angeboten. Diese sprechen noch vor Ort mit den Betroffenen und versuchen die Ursachen für den Alkoholmissbrauch zu ergründen – um künftige Exzesse zu verhindern und den Jugendlichen einen normalen Umgang mit Alkohol zu vermitteln.
„Unser Engagement in diesem Bereich zeigt, dass es uns sehr wichtig ist, Jugendliche vor den Gefahren des Alkohols zu schützen“, sagt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Ralf Schulz. „Wir sehen uns dort in der Verantwortung und können – da jugendliche Komatrinker nach einem Rausch oft bei uns landen – diese somit auch gezielter erreichen.“ Die Ausstellung stelle zusätzlich dazu einen wichtigen Baustein in der Präventionsarbeit der Klinik dar.
Die Wanderausstellung wird vom 14. bis 18. Juli jeweils täglich von 9 Uhr bis 11 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr in der Personalcafeteria des Kreiskrankenhauses (1. UG) zu sehen sein. Besucherinnen und Besucher aber auch Schulklassen oder Jugendgruppen sind herzlich dazu eingeladen.

Alkohol – Zahlen und Fakten

• 137,2 Liter pro Kopf
Im Jahr 2010 betrug der Pro-Kopf-Konsum an alkoholischen Getränken in der Bundesrepublik 137,2 Liter. Das entspricht 9,6 Liter reinem Alkohol.

• 96,4 Prozent trinken Alkohol
96,4 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren trinken Alkohol.

• 2 Millionen trinken missbräuchlich
Etwa 2 Millionen Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren trinken missbräuchlich Alkohol. Sie nehmen körperliche, psychische und soziale Folgen in Kauf. Männer trinken durchschnittlich deutlich mehr als Frauen.

• 1,3 Millionen sind alkoholabhängig
Rund 1,3 Millionen Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren sind alkoholabhängig.

• 74.000 Todesfälle jährlich
Schätzungen für Deutschland belaufen sich auf etwa 74.000 Todesfälle, die durch riskanten Alkoholkonsum oder durch den kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak verursacht werden.

• Alkohol wird relativ immer billiger
Nach aktuellen Analysen für Deutschland sind innerhalb der letzten 40 Jahre alkoholische Getränke im Vergleich zur sonstigen Lebenshaltung um 30 Prozent billiger geworden. Dabei sanken die Verbraucherpreise für Wein um 38 Prozent, für Spirituosen um 33 Prozent und für Bier um 26 Prozent.

• 26,7 Milliarden € Krankheitskosten
Die Kosten alkoholbedingter Krankheiten werden pro Jahr auf 26,7 Milliarden Euro geschätzt.

• 3,1 Milliarden € staatliche Einnahmen
Im Jahr 2010 betrugen die staatlichen Einnahmen aus Bier-, Schaumwein- und Spirituosensteuer 3,1 Milliarden Euro. Auf Wein wird in Deutschland keine Steuer erhoben.

• 525 Millionen € für Werbung
Die Werbeaufwendungen für alkoholische Getränke in TV, Rundfunk, Plakatwerbung und Zeitungen/Zeitschriften betrugen 2010 rund 525 Millionen Euro.

• 15.070 Unfälle im Straßenverkehr
Im Jahr 2010 registrierte das Statistische Bundesamt 15.070 Unfälle im Straßenverkehr, bei denen mindestens einer der Beteiligten (Fahrer oder Fußgänger) unter Alkoholeinfluss stand. Dabei wurden 342 Menschen getötet.

• 277.894 Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss
Insgesamt haben 277.894 Tatverdächtige ihre Tat unter Alkoholeinfluss begangen. Das sind 13,2 Prozent aller Tatverdächtigen.

• 47.165 Gewalttaten unter Alkoholeinfluss
2011 wurden insgesamt 47.165 Gewalttaten unter Alkoholeinfluss verübt. Das ist ein Drittel aller aufgeklärten Fälle im Bereich der Gewaltkriminalität. Insbesondere bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung prägt Alkoholeinfluss weiterhin die Tatbegehung in erheblichem Umfang.

Quellen: – Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Jahrbuch Sucht 2012 – BKA Bundeskriminalamt Wiesbaden, www.bka.de

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