Die Kraft der Heilpflanzen

Der Rote Fingerhut ist als Mittel gegen Herzinsuffizienz schon lange in der Volksmedizin bekannt und sollte in der magischen Medizin auch gegen den „bösen Blick“ helfen. Foto: Nationalpark Kellerwald-Edersee/nh

Schmittlotheim(nh/od). Am Donnerstag, 3. Juli, lädt die ehrenamtliche Nationalparkführerin Iris Kamm für den Veranstalter Nationalpark Kellerwald-Edersee alle Pflanzenfreude ein, sie auf einer dreieinhalbstündigen Wanderung in den Nationalpark zu begleiten. Bei dieser Wanderung werden heimische Wild- und Heilkräuter gezeigt und ihre Wirkung beschrieben.

 Der informative Spaziergang erfordert eine eher gute Kondition, weil er über die Elsebach-Route mit Berg- und Talabschnitten führt. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Wanderparkplatz Elsebach, Vöhl-Schmittlotheim. Teilnehmer denken bitte an geeignetes Schuhwerk und Wetter angepasste Kleidung, eventuell Sonnenschutz. Es ist keine Anmeldung erforderlich, die Teilnahme kostenfrei.

Der Kräuterspaziergang hat den heimischen Pflanzenreichtum mit seinen Heilwirkungen zum Inhalt. Manch´ spannende und sicherlich unbekannte Information über die ein oder andere Pflanze hält die Pflanzenkundlerin Kamm für die Interessierten bereit. Auch wird sie über unbekannte, heilende Wirkungen bei dem bei Gartenfreunden eher unbeliebten Giersch berichten. Das Echte Mädesüß, auch Stopparsch oder Waldbart genannt, ist eine weitere Unbekannte, der man sich gemeinsam annähert.

Unbekanntes im Vertrauten entdecken

Jeder kennt sicherlich das Gefühl, das sich einstellt, wenn man mit einer Brennnessel in Berührung gekommen ist. Die Haut brennt bzw. es bilden sich sogar unangenehme Quaddeln, die stundenlang an den Kontakt erinnern. Weiß aber jeder um den hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Flavonoiden?

„Brennessel, verkanntes Kräutlein, Dich muß ich preisen …“, so dichtete schon August Heinrich Hoffmann von Fallersleben über die Pflanze mit den mit Ameisensäure gefüllten Blatthärchen. Foto: Marko König/piclease/nh

Bekannter ist dagegen sicherlich das Johanniskraut oder auch Herrgottsblut. Sei-ne Wirkungen werden in der Volksmedizin zwar als stimmungsaufhellend seit Jahrtausenden beschrieben, sind aber in jüngster Zeit durch Studien relativiert worden. Wichtig sind auch die Wechselwirkungen mit anderen Substanzen, z. B. den Antibiotika oder hormonellen Verhütungsmitteln, deren Wirkungen beeinflusst werden. Vorsicht ist ebenfalls in der Schwangerschaft geboten. Der abwechslungsreiche Streifzug mit Iris Kamm durch die heimische Heilflora führt vom dunklen Tal mit Gebüsch ähnlichem Brennnesselbewuchs über offene Blumenwiesen, z. B. auch mit dem giftigen Fingerhut, in die Waldlandschaft des Nationalparks Kellerwald-Edersee und zum Abschluss zu freistehenden Obst- und Kastanienbäumen. „Jeder Ort hat seinen unverwechselbaren Charakter, jede Pflanze seine besondere Wirkungen, freut sich die kräuterkundige Kamm.

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