Kongress des Internationalen Skiverbandes (FIS) in Barcelona vom 1. bis 6. Juni

Präsident Jürgen Hensel (links) und Weltcup-Rennleiter Volkmar Hirsch vertraten den Ski-Club Willingen beim Kongress des Internationalen Skiverbandes (FIS) in Barcelona, wo der Termin des nächsten Weltcup-Skispringens auf der Mühlenkopfschanze vom 30. Januar bis 1. Februar 2015 mit drei Weltcup-Wettbewerben bestätigt wurde. Foto: ds/nh

Willingen/Barcelona(nh/od). Der Ski-Club Willingen war durch Präsident und OK-Chef Jürgen Hensel sowie Vereinssportwart und Weltcup-Rennleiter Volkmar Hirsch beim Kongress des Internationalen Skiverbandes (FIS) in Barcelona vertreten. Dabei wurde der Termin des nächsten Weltcup-Skispringens an der Mühlenkopfschanze vom 30. Januar bis 1. Februar 2015 bestätigt, der nun noch vom FIS-Council abgesegnet werden muss. Dies ist in aller Regel aber nur Formsache. Somit dürfen sich die vielen Skisprungfans am Mühlenkopf auf eine weitere herausragende Wintersportveranstaltung freuen, die dann sogar drei Weltcup-Wettbewerbe an der größten Großschanze der Welt bieten wird: Einzel-Weltcups am Freitag und Sonntag sowie einen Team-Weltcup am Samstag.

 

Oberstdorf mit außergewöhnlicher Bewerbung

Neben den vielen Gesprächen und dem wichtigen Erfahrungsaustausch haben Hensel und Hirsch während des Kongresses im Hotel Rey Juan Carlos I auch an der Bewerbung der Skifreunde aus Oberstdorf für die 52. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2019 teilgenommen. Die Skisporthochburg im Allgäu steht hier im Wettbewerb mit Almaty, Planica und Seefeld. Der erfahrene Stadionsprecher Jens Zimmermann und die Skilanglauflegende Tobias Angerer hatten dabei etwas Besonderes zu bieten. Im Stil von Günther Jauch gab es ein amüsantes „Wer wird Millionär-spezial“, das sehr gut ankam. In den „Werbepausen“ gab es emotionale Wintersport-Impressionen aus Oberstdorf. Bei der alles entscheidenden Frage „Wer bekommt die Nordische Ski-WM 2019?“ war dann letztendlich die Sendezeit abgelaufen, so dass sich alle Interessierten bis zur Bekanntgabe des mit Spannung erwarteten Ergebnisses durch FIS-Präsident Gian-Franco Kasper am heutigen Donnerstag um 18 Uhr gedulden müssen.

39 Weltcup-Konkurrenzen bei den Herren – 16 bei den Damen

Im Weltcup-Kalender 2014/2015 sind insgesamt 39 Wettbewerbe vorgesehen. Der Auftakt wird wie im Vorjahr am 22./23. November 2014 in Klingenthal stattfinden. Ein weiterer Höhepunkt wird die traditionsreiche Vierschanzentournee sein. Nach dem Dreifach-Weltcup in Willingen (30.Januar-1.Februar) dürfen sich die weltbesten Skispringer auf eine Wettkampfpause freuen. Der für das Wochenende 7./8. Februar vorgesehene Weltcup wurde gestrichen. Der nächste Termin nach Willingen ist das Skifliegen in Vikersund auf der größten Flugschanze der Welt, bevor mit der Nordischen Ski-WM 2015 in Falun das Highlight der Saison ansteht. Das Weltcup-Finale wird vom 20. bis 23. März 2015 in Planica ausgetragen. Für die Skispringerinnen sind im neuen Weltcup-Kalender 2014/2015 insgesamt 16 Wettbewerbe vorgesehen.

Änderungen der Regeln für Skispringen und Skifliegen beschlossen

Im Rahmen des Kongresses in Barcelona hat die FIS offizielle Regeländerungen für das Skifliegen beschlossen. Schon bei den Wettbewerben des Sommer-Grand-Prix soll der neue Wettkampfmodus getestet werden. Danach werden im ersten Wertungsdurchgang, wie es bereits jetzt beim Skifliegen der Fall ist, 40 Athleten teilnehmen. Während der Testphase im Sommer ist das Startfeld auf 48 Sportler begrenzt. An der Qualifikation teilnehmen können nur Athleten, die bereits einen Weltcuppunkt auf dem Konto haben (Einschränkung gilt nicht bei den Tests im Sommer). Anhand der umgekehrten Reihenfolge des Qualifikationsergebnisses wird im Anschluss das Starterfeld im ersten Durchgang in vier Gruppen mit je zehn Teilnehmern (zwölf Athleten bei den Sommerwettkämpfen) eingeteilt. Die besten sechs Athleten jeder Gruppe, insgesamt also 24, qualifizieren sich mit ihrem ersten Wertungssprung für den Finaldurchgang und starten in umgekehrter Reihe der bisher erzielten Punkte. Am Ende fließen drei Durchgänge in die Wertung ein. Sieger ist derjenige, der in der Qualifikation, im ersten Wertungsdurchgang und im Finale die meisten Punkte erzielt. Im Falle einer Absage des Finaldurchgangs zählen die Punkte aus den beiden ersten Durchgängen.

Walter Hofer: „Alleinstellungsmerkmal für das Skifliegen

„Wir haben überlegt, ein Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten, welches das Skifliegen von den anderen Wettbewerben abhebt“, erklärt FIS-Renndirektor Dr. Walter Hofer die Neuerung. Schon beim Sommer-Grand-Prix im Jahre 2000 wurde ein ähnliches Format getestet. Das Format hatte sich seinerzeit aber nicht durchgesetzt und kam im Winter nie zum Einsatz. „Damals haben wir dies verworfen, weil wir die Wind- und Gate-Kompensation noch nicht zur Verfügung hatten. Wir konnten die Anlauflänge noch nicht verändern, wodurch es nur schwer durchführbar war“, so Dr. Hofer. Zu einer Regeländerung kommt es in der kommenden Saison auch bei den Skispringerinnen kommen. Zukünftig sollen nicht mehr 50, sondern nur noch 40 Athletinnen für den ersten Wertungsdurchgang startberechtigt sein. Das Preisgeld in Höhe von 19.890 Schweizer Franken (16.300 Euro) wird auf die Top 20-Sportlerinnen aufgeteilt. Pro Weltcupzähler gibt es 30 Schweizer Franken (25 Euro).

Änderungen auch im Continentalcup und im Materialbereich

Auch in der „zweiten Liga“ im Skispringen (Continentalcup) gibt es beim Starterfeld Veränderungen. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren dürfen maximal sechs Athletinnen bzw. Athleten nominiert werden. Die Anzahl der startberechtigten Athleten wird auf Grundlage der Continentalcup-Rangliste berechnet (nur die Top 50-Athleten werden hier einbezogen). Zusätzlich darf jede Nation mindestens drei Athleten an den Start schicken.
Im Materialbereich würde beschlossen, dass die Sprunganzüge zukünftig nicht mehr aus unterschiedlichen Stoffen bzw. Materialen bestehen dürfen, lediglich verschiedene Farben desselben Materials sind zulässig. Der Sprunganzug muss künftig zwischen 0,4 und 0,6 Zentimeter dick sein, um die Materialkontrolle zu überstehen. Im Bereich des Helmes gilt, dass der Abstand zwischen der äußeren Oberfläche und des Kopfes nicht größer als sieben Zentimeter sein darf. Der Helm muss sowohl Kopf als auch Ohren vollständig bedecken. Seine Oberfläche muss aus Sicherheitsgründen vollständig glatt sein, Helme mit Visier oder Gesichtsschutz sind nicht gestattet. In Zukunft sollen nur noch sechs Technische Delegierte der FIS bei den Weltcup-Veranstaltungen im Einsatz sein.

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