Juwel im Fels – Exkursion zu den Pfingstnelkenfluren im Nationalpark

Die Pfingstnelke ist ein „Juwel im Fels“. Sie bildet im Nationalpark Kellerwald-Edersee das größte hessische Vorkommen an der nördlichsten Grenze ihres Verbreitungsgebietes. Foto: Ralf Kubosch/nh

Bad Wildungen/Edertal-Bringhausen(nh). Am Sonntag, den 8. Juni, lädt Ranger Hermann Bieber alle Pflanzenliebhaber ein, ihn auf einer dreistündigen Wanderung in den Nationalpark zu begleiten. Höhepunkt dieser Tour sind die Steilhänge am Bloßenberg, an denen die seltene und stark bedrohte Pfingstnelke, die „Ururgrossmutter der Gartennelke“, zu finden ist. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Wanderparkplatz Kirchweg in Edertal-Bringhausen. Teilnehmer denken bitte an geeignetes Schuhwerk. Keine Anmeldung erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Neben der Pfingstnelke gibt es jedoch auch zahlreiche andere Vertreter der krautigen Pflanzen zu entdecken, beispielsweise die Astlose Graslilie. Ranger Hermann Bieber verrät den Teilnehmern gerne, wie sie den Braunen vom Nordischen Streifenfarn unterscheiden können. Was können aufmerksame Augen noch alles am scheinbar unwirtlichen Fels entdecken?

Die Tour steht ganz im Zeichen des Lebensraumes Fels. Tag und Nacht, zu allen Jahreszeiten ist er stets wechselnden Extremen ausgeliefert; großer Hitze im Sommer, Kälte und frostigen Winden im Winter. Mögliche Bewohner sind diesen Extremen ebenfalls ausgesetzt. Hinzu kommt, dass sie auf diesem steinigen Untergrund nur wenige Nährstoffe vorfinden. Die Pflanzen, die sich hier angesiedelt haben, sind beeindruckende Spezialisten am Fels.
Auf dem Rundwanderweg folgen die Wanderer ausgehend vom Wanderparkplatz Kirchweg der Bloßenbergroute und in Teilen dem Urwaldsteig. Am Eingang des Nationalparks können aufmerksame Beobachter einen besonderen Lebensraum entdecken, einen Magerrasen. Weiter geht es auf dem Urwaldsteig entlang der Märchenwiese und dem sogenannten Schweinewald, einem alten Eichenhutewald. Die Wanderer folgen dem Wieslohgraben und gelangen so hinab zum Edersee und in die Banfebucht. Begleitet werden sie dabei von einem kleinen Bach, der über bemooste Grauwackeblöcke ins Tal fließt. Den Teilnehmern eröffnen sich traumhafte Ausblicke. Das Blau des Edersees setzt einen Kontrast zu den zahlreichen Grüntönen des Blätterdachs, die grauen Felsen und die verschiedenen Pflanzenarten mit ihren Blüten setzen farbliche Akzente am Wegesrand; ein unvergessliches Naturerlebnis. Auf dem Rückweg passiert die Gruppe das Fischhaus Banfe und gelangt über einen steilen, aber gut begehbaren Pfad wieder zum Ausgangspunkt.

Die Teilnehmer dürfen gerne Bestimmungsbücher mitbringen. Ranger Hermann Bieber wird zeigen, dass der Umgang damit kein großes Geheimnis ist, und jeder mit ein bisschen Übung den Namen eines Farns, eines Mooses, einer Flechte oder eines „Krauts“ herausfinden kann.

Anlässlich des diesjährigen Jubiläums zum zehnjährigen Bestehen des Nationalparks Kellerwald-Edersee wurden zehn Land-Art-Objekte im Nationalpark installiert und zum Warzenbeißer Kunstweg vereint. Dieser verläuft größtenteils auf der Bloßenbergroute. Die Teilnehmer der Tour am 8. Juni erleben daher nicht nur die blühende Pfingstnelke, sondern auch den erst kürzlich eröffneten Kunstweg. Nähere Informationen unter www.nationalpark-kellerwald-edersee.de/de/service/aktuelles  Eröffnung des Warzenbeißer Kunstwegs

Lichthaus Foto: Nationalpark Kellerwald-Edersee/nh

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