Geschichtsverein Itter-Hessenstein zu Besuch in Padberg

Schloss Padberg 1890-91 erbaut Allo Fotos: Volker König/nh

Volker König(nh). Norbert Becker führte die Geschichtsfreunde durch den am 1. Juni 1030 erstmals urkundlich erwähnten Ort im Ittergau, der heute zur Stadt Marsberg gehört. Sie wird von den beiden Burgruinen der Herren von Padberg umrahmt.

Dorfplatz und zweitürmige Kirche St. Maria Magdalena

In vielen Geschichten machte er die Vergangenheit lebendig und brachte die bewegte Geschichte des kleinen Ortes nahe. Dabei wurde die alte Rivalität zwischen Padberg und den Nachbarn aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, wenn auch humoristisch, immer wieder deutlich. Der kleine Ort präsentiert sich sauber und aufgeräumt. Liebevoll geschmückte Flecken laden zum Verweilen. Vorbei an schmucken Niedersachsenhäusern am Dorfplatz geht es zu der 1751 erbauten kleinen schmucklosen Landynagoge, die die Wirren der Pogromnacht am 9. Nov. 1938 unbeschadet überstanden hat.

Niedersachsenhaus

Besonders prachtvoll zeigt sich die 1912 erbaute zweitürmige Kirche St. Maria Magdalena, die im barockisierenden Stil erbaut wurde.
Vorbei an der alten Wehrkirche aus dem Jahr 1057, ging es zum Schloss Padberg.
Das Schloss Padberg ging aus einem Burgsitz einer Linie der Herren von Padberg hervor. Es fiel 1677 an die Familie von Stockhausen. Alhard von Stockhausen begann im Jahr 1800 mit einem Neubau. Dieser wurde jedoch nie vollendet. Ein Wohngebäude entstand um 1850. Der Rohbau des von Alhard von Stockhausen begonnenen Schlosses wurde 1874 abgerissen. Aus demselben Jahr stammt ein Kutschenhaus. Der heutige Bau stammt im Wesentlichen aus den Jahren 1890/91. Es handelt sich um ein eher schlichtes zweigeschossiges Gebäude mit einem viereckigen Eckturm. Heute gehört es der Gräfin Droste zu Vischering. Zum Abschluss des schönen Tages überraschte Norbert Becker die Geschichtsfreunde mit einer gedeckten Kaffeetafel in seiner Werkstatt, zeigte viele seiner gesammelten geschichtlichen Kostbarkeiten und berichtete humorvoll über die Padberger Fehde.

Norbert Becker in der Synagoge

 

600 Jahre ist die „Padberger Fehde“ jetzt her. Sie währte von 1413 bis 1418 und war der Höhepunkt langer Grenzstreitigkeiten mit wiederholten Übergriffen der Herren von Padberg auf das Gebiet der Grafschaft Waldeck und insbesondere der Stadt Korbach.  Mit dieser Fehde, in Padberg als „Korbacher Fehde“ bezeichnet, fanden die Auseinandersetzungen ein vorläufiges Ende.
Die Auseinandersetzungen begannen um 1350. Zu dieser Zeit erlangten die Herren von Padberg Rechte an der Burg Ober-Ense. 1410 trugen sie die Burg Ober-Ense dem Erzbischof Friedrich III. von Köln zu Lehen auf. Graf Heinrich VII. von Waldeck duldete jedoch keinen Sitz der Kölner auf seinem Gebiet, sodass dies zu einer Fehde führte, die für die Herren von Padberg mit einer Niederlage endete. Sie mussten sich dem Grafen von Waldeck unterwerfen, der so in der Folgezeit, ebenso wie der Kölner Erzbischof, in den teilweisen Besitz Padbergs gelangte.

1751 erbaute Synagoge

 

 

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