Die AfD und die Medien

Von Olaf Dudek. Die AfD fühlt sich von den „Systemmedien“ schlecht behandelt und deutsche Journalisten scheinen nach Hans Olaf Henkel ihr Handwerk nicht unbedingt zu verstehen.Nun grade Hans Olaf Henkel hatte als IBM-Chef und Präsident des Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sowie als Leibniz-Gemeinschaft gerne die „Systemmedien“ genutzt, um als Lobbyist Unternehmenschef den Druck auf die Politik zu erhöhen. Und zwar in seinem Sinne. Mit der Wandlung Paulus zum Saulus, vom Euro-Befürworter zum Euro-Kritiker, durchaus nachvollziehbar dargelegt in seiner Ausführungen und seinem Wechsel in die Politik ist die Situation eine andere. Nun sind Medien eben nicht mehr abhängig von Verbänden und Unternehmen , die gut bezahlten Anzeigen in Print, Funk und Fernsehen platzieren. Und der Journalismus ändert sich in Deutschland. Galt doch seit Bismarcks Zeiten bis in die 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts für die Presse: die eine Hälfte zensiert man, die andere Hälfte kauft man.“ 

Aber die Struktur in den Medien hat sich geändert, immer mehr Journalisten fristen ihr Dasein als Freiberufler, müssen das verkaufen was der Markt fordert. Immer mehr Journalisten publizieren sich selbst im Internet. Wie das, nämlich unabhängiger, kritischer Journalismus , finanziert wird, darüber macht sich weder Hans Olaf Henkel oder Hakola Dippel, der Sprecher der AfD Waldeck-Frankenberg Gedanken. Warum auch? Henkel, finanziell sicherlich nicht am Hungertuch nagend oder Dippel, Beamter im gehobenen Dienst und mit angemeldetem Nebengewerbe, nutzen da gerne die Vorteile des viel gescholtenes Systems. Abonnieren brav die „Systemmedien“, aber ein paar Euro für unabhängigen Journalismus sind zu viel. Kritisieren und sich ungerecht behandeln fühlen ist da einfacher. Aber wenn es der AfD ein Trost ist: auch andere Parteien stimmen in das Klagelied auf die Medien und die Journalisten gerne mit ein. Und zwar immer dann, wenn man sachlich, kritisch berichtet. Und Hofberichterstattung gilt immer dann, wenn es die anderen betrifft.

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