Immighausen (nh/od) „Es gibt kein Schrottholz“, dessen ist sich Martin Schultze vom Kompetenzzentrum HessenRohstoffe sicher. Als Experte in Sachen „Heizen mit Holz“ referierte er beim letzten Infoabend der gleichnamigen Veranstaltungsreihe über den richtigen Umgang mit Holz als Brennstoff – und zog damit über 100 Zuhörer in das Immighäuser Dorfgemeinschaftshaus.
Zentral war insbesondere die Frage nach dem besten Brennholz. Die meisten Brennholznutzer schwören laut Martin Schultze auf Buche, die ohne Zweifel viele Vorteile besitzt. Ein Pluspunkt ist unter anderem die hohe Dichte und das gleichmäßige Abbrandverhalten, sodass man beim Heizen mit Buchen- Eschen-, Eichen- oder Ahornscheiten nicht so oft nachlegen muss wie beispielsweise beim Verfeuern von Fichten- oder Kiefernholz. „Nichtsdestotrotz geben aber auch Fichte, Kiefer und Co. ideales Brennholz ab“, erklärte Martin Schultze Im Rahmen der Veranstaltung. „Denn ein Kilogramm Holz erzeugt immer gleich viel Wärme. Der Unterschied liegt lediglich im Volumen, also der Holzmenge.“ So seien viele Holzarten zum Heizen geeignet – vorausgesetzt, dass sie trocken sind. Dafür sorgt die optimale Lagerung. Bei guter Durchlüftung und viel Sonne verliert frisches Holz innerhalb eines Sommers meist so viel Feuchtigkeit, dass es effizient verbrannt werden kann.
Neben dem richtigen Brennholz sowie der optimalen Lagerung informierte der Brennholzexperte über viele weitere Vorteile des erneuerbaren Energieträgers Holz, zu denen neben der Stärkung regionaler Kreisläufe auch der Klimaschutz gehört. Weiterhin beleuchtete er die Wirtschaftlichkeit des nachwachsenden Rohstoffes als Energieträger. „Viele vergleichen Äpfel mit Birnen und setzen Brennstoffkosten mit Wärmekosten gleich“, so Schultze. Dies sei jedoch falsch, da auch Verbrauch, Betriebs- oder Kapitalkosten mit eingerechnet werden müssten. Holz sei also wirtschaftlicher, als mancher vermuten würde. Neben vielen praktischen Tipps und nützlichen Informationen erhielten die interessierten Gäste auch einen spannenden Einblick in die Welt der modernen Heiztechnik und innovativer Technologien.
Der Infoabend in Immighausen war der letzte der Veranstaltungsreihe „Heizen mit Holz“. Diese wurde organisiert von der naturkraft-region und dem Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises Waldeck-Frankenberg gemeinsam mit regionalen Partnern. In Immighausen wirkten neben der Region Kellerwald-Edersee e.V. auch der Maschinenring und Firmen wie Ofenbau Willnat, Veltum oder Viessmann mit. Insgesamt zieht Mitorganisatorin Tanja Müller vom Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung eine positive Bilanz: „Unsere Veranstaltungsreihe hat rund 350 Interessierte zu unseren Infoabenden gezogen“, so Müller. „Das sehen wir als positive Resonanz.“ Demnach können sich die Organisatoren auch in Zukunft weitere Veranstaltungsreihe unter anderem zum Thema Energieeffizienz vorstellen – und das unter Umständen sogar noch in diesem Jahr. So wäre zum Beispiel die energetische Sanierung denkmalgeschützter Gebäude als Thema denkbar.
