Anlauf der Mühlenkopfschanze von SCW-Helfern für Weltcup perfekt vorbereitet

Fotos: Dieter Schütz/nh

Fotos: Dieter Schütz/nh

Willingen(ds/nh). „Es hat alles ganz toll geklappt, ich bin sehr zufrieden, denn wir haben perfekte Bedingungen für den Weltcup“, sagte ein gut gelaunter Willinger Schanzenchef Wolfgang Schlüter nach dem großen Arbeitseinsatz für das bevorstehende Weltcup-Skispringen vom 31. Januar bis 2. Februar. Am Samstag und Sonntag waren jeweils 30 freiwillige Helfer an der Mühlenkopfschanze im Einsatz, um gemeinsam mit Anlaufchef Michael Groß die Eisspur an der größten Großschanze der Welt in Form zu bringen. Ganz besonders freute sich Schlüter darüber, dass viele junge Helfer kräftig mit angepackt haben. „Es waren diesmal ganz viele junge Leute mit viel Elan dabei, die haben eine tolle Arbeit gemacht, und da wird mir um die Zukunft nicht bange“, lobte der Schanzenchef.

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Los ging es bereits am Freitag. Da wurde der erste Schnee mit dem Lkw von der Willinger Eissporthalle an den Anlaufturm der Schanze gefahren und dort verarbeitet. Zunächst ging es darum, die mit einem Glykol-Wasser-Gemisch gefüllten Kühlschleifen zu verlegen, die die Grundlage für eine erstklassige Spur sind. Bis auf minus zehn Grad wurde der Untergrund konstant abgekühlt, so dass der aufgetragene Schnee perfekt bindet. Dazu wurden etwa 7.000 Liter Wasser verwendet, um dem ohnehin nassen Schnee noch mehr Feuchtigkeit zu geben.

Da der Schnee von der Eissporthalle bereits eine sehr hohe Feuchte hatte, war die benötigte Wassermenge diesmal deutlich geringer als in den Weltcup-Vorjahren. Die Eisspur soll zunächst nicht abgedeckt werden, da der Ski-Club Willingen keine Niederschläge erwartet. So wird die schneeweiße Spur in den kommenden Tagen noch härter. Sobald es Niederschläge gibt, wird sie aber mit einer großen Plane abgedeckt werden.

Schon am Donnerstag hatte es einen weiteren wichtigen Einsatz gegeben, als zehn Ski-Club-Damen und ein männliches Vereinsmitglied dem Aufruf des Traditionsvereins zum großen Putzeinsatz am neuen Kampfrichterturm gefolgt waren. „Hier haben wir jetzt einen Grund rein bekommen, denn es war hier und da nach den Bauarbeiten doch ganz schön staubig. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Free Willis bedanken, die in den letzten Tagen an der Schanze ihr Bestes gegeben haben“, sprach Ski-Club-Präsident und OK-Chef Jürgen Hensel allen seine große Anerkennung aus. Letzte Arbeiten am Turm werden in den kommenden Tagen abgeschlossen. Allerdings ist der Blick aus dem Auslauf auf die imposante Weltcup-Anlage derzeit etwas ungewöhnlich. Die Anlaufspur für den Weltcup ist komplett fertig, aber der Aufsprunghang ist noch immer grün. Auch das wird sich schon bald ändern, um den weltbesten Skispringern wie Gregor Schlierenzauer, Kamil Stoch, Anders Bardal und Simon Ammann bei den beiden Willinger Einzel-Weltcups als Generalprobe vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi beste Wettkampfbedingungen bieten zu können. Und auch auf die deutschen „Adler“ am Mühlenkopf freuen sich die vielen Fans ganz besonders, haben sie doch aktuell beim Weltcup-Skispringen im polnischen Zakopane mit dem Sieg des erst 18-jährigen Andreas Wellinger und Platz zwei beim Teamspringen hinter den als Mannschaft sehr ausgeglichenen Slowenen mit Superstar Peter Prevc geglänzt.

Ab Montag wird sich das Bild an der Mühlenkopfschanze vollends ändern. Am frühen Abend werden die ersten Schneelieferungen aus dem Schwarzwald von den Willinger Freunden vom SC Titisee-Neustadt anrollen. Weitere Lieferungen werden im Laufe der kommenden Woche aus Neuss, Bispingen und Bremerhaven erwartet. Und ab Mitte der Woche prognostizieren die Wetterfrösche mit Temperaturen von Minus drei bis Minus fünf Grad endlich frostige Bedingungen, so dass die Schneekanonen des Ski-Clubs doch noch die Arbeit aufnehmen können. Dann wird auch „weiße Gold“ vor Ort produziert. „Sobald wir die ausreichenden Temperaturen haben, drücken wir auf den Knopf“, so Schanzenchef Schlüter abschließend.

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