Nach Listerien-Fund in Wilke Produkten: foodwatch ruft Betroffene auf sich zu melden

Berlin(pm/od). Nach dem Listerienfall mit zwei Todesopfern und zahlreichen Erkrankungen, die Behörden in Verbindung mit Produkten des nordhessischen Wurstherstellers Wilke gebracht haben, ruft die Verbraucherorganisation foodwatch Betroffene auf, sich bei ihr zu melden. Dies gelte für Erkrankte ebenso wie für Angehörige, erklärte foodwatch am Donnerstag.

„Wir wollen im Sinne der Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher prüfen, ob im konkreten Fall Unternehmen und Behörden auch wirklich alles Erforderliche getan hätten, um Erkrankungen zu vermeiden und die Menschen zu warnen“, so foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. Die Verbraucherorganisation hatte in der Vergangenheit mehrfach Schwachstellen bei den behördlichen Abläufen und den rechtlichen Voraussetzungen für Lebensmittelsicherheit kritisiert – so komme es nicht immer dann zum Rückruf unsicherer Produkte, wenn dies eigentlich geboten sei.

In einem Beitrag der Hessenschau kritisierte Martin Rücker, Geschäftsführer von foodwatch die Informationpolitik des Landkreises und der Behörden. So werde auf der Internetseite des Landkreises lediglich über die Schließung von Wilke und über den Rückruf der Produkte informiert, aber nicht wo die Produkte überall verkauft worden sind. “ Und auf der Facebookseite des Kreises wird darüber informiert, dass der Tag der Deutschen Einheit ist“, sagte Rücker in dem Hessenschaubeitrag. Inzwischen warnt auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vor den Produkten der Firma Wilke. Dort heißt es allerdings: “ Waren der Fa. Wilke wurden auch in loser Form über den Lebensmitteleinzelhandel (z. B. Wursttheken) in den Verkehr gebracht.“ Auf der Pressekonferenz des Landkreises war nur von „hauptsächlich“ Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung z. B. Krankenhausküchen, Kantinen, Seniorenheime usw. die Rede.

Betroffene des aktuellen Listerienfalls und deren Angehörige können sich bei foodwatch melden per E-Mail an mr@foodwatch.de oder über Telefon +49 (0)174 / 3 75 16 89

Hintergrundinformationen:
foodwatch-Report „Um Rückruf wird gebeten“: www.foodwatch.org/de/reports/2017/report-um-rueckruf-wird-gebeten/

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